Mein Name ist Astrid, und ich wurde im Jahr 1968 in einer kleinen Ortschaft etwa 60 Kilometer von Köln entfernt geboren. Dort absolvierte ich meine Schulausbildung, die ich mit einem Hauptschulabschluss erfolgreich abschloss. 

Das Jahr 1968, in dem ich geboren wurde, sowie das Jahr 1986, in dem ich meine Reife als erwachsene Person erlangte, können mit dem heutigen Jahrhundert kaum verglichen werden. Die Ereignisse und Erfahrungen, die meine persönliche Entwicklung in dieser Zeit prägten, waren geprägt von begrenztem Wissen, einer oberflächlichen Gesellschaft sowie einem Mangel an Verständnis. Es liegt jedoch in der Natur des Menschen, dass Reife und Entwicklung ihre Zeit benötigen, um sich vollumfänglich entfalten zu können.

Meine persönliche Entwicklung bis zu meinem 18. Lebensjahr war geprägt von Herausforderungen und Hürden. Zum einen lebte ich in der Welt, in der ich als männlich wahrgenommen und erzogen wurde. Zum anderen existierte die innere Welt, in der ich mich als zugehörig fühlte – eine Welt voller unbeantworteter Fragen und ohne eine klare Identität. Diese beiden Welten standen häufig in Konflikt miteinander, was es mir in meiner Entwicklung schwer machte, diese Gefühle und Erfahrungen einzuordnen und zu verstehen.

Es kam wiederholt zu Differenzen hinsichtlich der elterlichen Erziehungsmethoden, welche mit meinen eigenen Vorstellungen des Erwachsenwerdens nicht übereinstimmten.

 Dies führte regelmäßig zu Konflikten mit meinen Eltern, meinen Geschwistern, weiteren Familienangehörigen wie Tanten und Verwandten sowie im Umgang mit Gleichaltrigen.

 Die ursprüngliche Diskrepanz bestand vielmehr in den unterschiedlichen Erwartungen an die Attribute eines Jungen im Vergleich zu denen eines Mädchens. Während die Jungen Fußball spielten, Baumhäuser bauten und mit hoher Geschwindigkeit mit ihren Fahrrädern durch das Durf flitzten, hatte ich Creme und Parfum auf meinem Nachttisch, spielte mit den Mädchen Gummitwist und fuhr zusammen mit ihnen Rollschuh. Dies waren genau die Lebensbereiche, in denen ich mich bewegte und behaupten musste, während ich mich gleichzeitig mit Fragen an mich selbst auseinandersetzte, für deren Beantwortung mir zu diesem Zeitpunkt die erforderliche Reife fehlte.

Mit zunehmendem Alter wurde mir bewusst, dass ich in gewisser Weise anders war. Mein noch unausgereiftes Verständnis reichte jedoch nicht aus, um dies vollständig zu begreifen. 

Auch anderen Kindern fiel auf, dass etwas an mir anders war, was letztlich dazu führte, dass ich zum Außenseiter wurde. Ihre Boshaftigkeiten und Verhaltensweisen in all ihren Facetten machten mich schließlich zum Ziel ihrer Angriffe. 

Jegliche Form von Bosheit, Spott, Schuldzuweisungen und Grausamkeiten musste ich dabei ertragen. Mit zunehmendem Alter wurden die Übergriffe immer heftiger und niemand sah was hier mit mir gescha. Diese anhaltende Angst beeinträchtigte meine schulischen Leistungen erheblich, führte dazu, dass ich noch im Alter von zwölf Jahren unter nächtlichem Einnässen litt, die Schule meiden wollte und mich schließlich in einem verzweifelten Moment auf die Fahrbahn einer Hauptstraße legte. Was damals als harmlose Auseinandersetzungen unter Kindern betrachtet wurde, wird heute eindeutig als Mobbing definiert.

Mein Meerschweinchen wahr mein einzigster Trost, er schenkte mir die Freude die man mir am Vormittag nahm,  und nahm mir gleichzeitig die Angst vor dem nächsten Morgen. Noch heute liebe ich Meerschweinchen, aber ich habe keine Tiere mehr "Abschied"

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Hahn

Obwohl meine Familie ein großes Haus besaß und vor meiner Zeit einen landwirtschaftlichen Betrieb führte, stand mir lediglich ein Durchgangszimmer zur Verfügung.

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Kuh

 Daher zog ich im Alter von 12 Jahren in einen Wohnwagen, den meine Großmutter als Rückzugsort gekauft hatte und der hinter dem Haus stand. Ich übernahm eigenständig die Reinigung des Wohnwagens, sorgte im Winter für Wärme durch das Heizen mit Kohle und Holz und schätzte meinen Wohnwagen sehr. Er bot mir eine Freiheit, die bei Gleichaltrigen oft auf Neid stieß. Meine Großmutter verbrachte täglich etwa drei Stunden im Wohnwagen, wo sie strickte, ein Nickerchen hielt oder dem barschen Umgangston meines Großvaters entkam. So habe ich später auch zu Stricken gelernt, meiner Oma sei es gedankt !

Wohnwagen

Vom 12 Lebensjar bis zum 30 Lebensjahr war es mein Zuhause, mein Paradies !

Ich hatte die Freiheit, meine Schlafenszeiten selbst zu bestimmen, konnte fernsehen, bis ich einschlief, und vor allem war es mir möglich, mich uneingeschränkt zu entfalten, mich frei zu bewegen und Erfahrungen zu sammeln, ohne dass jemand meine Handlungen einschränkte.

Am Abend begab ich mich per Anhalter auf die 30 Kilometer entfernte Kirmes. Dort verbrachte ich bis in die späten Nachtstunden eine angenehme und unterhaltsame Zeit – und das mit einem Budget von lediglich 5 DM.

Kirmes Hamburger Dom

Die Übergriffe wurden mit zunehmendem Alter immer schlimmer und man glaubte, ich sei Schwul, weil ich so feminin gewesen bin und mich auch so entwickelte. 

Nachts schlenderte ich durch das Dorf oder unternahm eine Fahrradtour.

Wo ich ging und stand bekam ich von den Leuten im Dorf zu hören

 

Bis zu meiner Volljährigkeit litt ich unter ständigen Anfeindungen. Können Sie sich vorstellen, was es mit einem heranwachsenden Kind macht, ständig ausgegrenzt zu werden?  Zusätzlich kommt die Verzweiflung, sich selbst nicht zu verstehen – und niemanden zu haben, mit dem man darüber sprechen kann. 

 

Bitte beachten Sie, dass diese Kurzbiografie lediglich einen groben Überblick bietet und die Vielschichtigkeit der Ereignisse nicht in vollem Umfang widerspiegelt.